Verpackungsgesetz in Estland - das gilt für estnische Unternehmen und bei Versand nach Estland

Startup Gründungen in Estland liegen schon seit Jahren im Trend. Aber wie sieht es mit dem Verpackungsgesetz in Estland aus? Was müssen Unternehmer hier beachten?

Welches Verpackungsgesetz gilt für estnische Firmen?

Grundsätzlich ist wichtig, dass im D2C (Direct-to-Consumer) Handel das Verpackungsgesetz des jeweiligen Ziellandes ausschlaggebend ist. Innerhalb der EU hat dabei jeder Mitgliedsstaat sein eigenes Verpackungsgesetz geschaffen.

Sollten Sie also eine Firma in Estland gründen um in Estland Waren zu verkaufen, müssen Sie sich an das estnische Verpackungsgesetz halten. Wenn Sie Ihr Startup in Estland hingegen gegründet haben, um beispielsweise auf Amazon.de zu verkaufen, gilt tatsächlich das Deutsche Verpackungsgesetz für Sie.

Da insbesondere viele Onlinehändler ihre Firma zwar in Estland gründen, aber Geschäfte z.B. via Amazon FBA in Deutschland machen, ist das wichtig zu wissen. Für Amazon.de prüft Amazon wie auch andere Marktplätze in Deutschland seit kurzem die LUCID Registrierung im Verpackungsregister.

Was gilt für Online Händler die nach Estland liefern?

Wenn Sie als nicht-estnische Firma via Online Handel an Endverbraucher in Estland liefern, gilt für Sie auch das estnische Verpackungsgesetz. Dem Prinzip nach haben Sie dann also dieselben Verpflichtungen wie eine estnische Firma, die im Inland verkauft.

Allgemein müssen sich Produzenten und Händler – also alle die verpackte Produkte auf den estnischen Markt bringen – bei einem Rücknahmesystem in Estland beteiligen., wofür Sie einen Bevollmächtigten benötigen. Ausnahmen gibt es seit 2023 auch für Inverkehrbringer kleiner Mengen nicht mehr, da die Mindestmengen entfallen.

Wenn Sie unsicher sind, was für Sie gilt und wo Sie entsprechende Rücknahmesysteme finden, dann ist unser Länder-Paket genau das Richtige. Wir bieten dazu die passende Anleitung mit empfohlenen Rücknahmesystemen:

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Neuerungen im estnischen Verpackungsgesetz

Neben strengeren Recycling-Quoten sieht das überarbeitete Gesetz vor allem folgende Pflichten vor:

  • Verschiedene Arten von Verpackungen müssen im estnischen Verpackungsregister gemeldet werden. Unter anderem auch die Menge an Mehrwegverpackungen und Verpackungen mit umweltschädlichen Inhalten.

  • Metalle müssen künftig unterteilt werden in Eisenmetalle und Nichteisenmetalle

  • Mengenmeldungen ab 20 Tonnen jährlichem Verpackungsmüll in Estland müssen auditiert werden

  • Ausländische Firmen ohne estnische Niederlassungen müssen einen Autorisierten Bevollmächtigten in Estland bestimmen

Verpflichtende Kennzeichnungen für Recycling wie in Italien oder anderen EU-Mitgliedsstaaten sind aktuell in Estland noch nicht vorgesehen.

In unserem digitalen Beratungsservice halten wir unsere Kunden über alle künftigen Neuerungen stets up-to-date.

Da die meisten estnischen Startups europaweit Handel betreiben, müssen sie sich zudem an die Gesetze der anderen EU Staaten halten. Mit unserem Europa-Paket beraten wir Sie ideal und individuell mithilfe digitaler Anleitungen zu allen Ländern:

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Dieser Artikel wurde am 12.05.2023 geupdatet.

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