Gebühren für Verpackungslizenzen

Häufig beklagen sich Onlinehändler*innen über die hohen Gebühren für die Verpackungslizenzen.

Und das ist verständlich. Gerade für kleine Onlineshops bedeutet die Verpackungslizenzierung oft eine deutliche Mehrbelastung. Aber liegt das wirklich an der Höhe der Gebühren für die Verpackungslizenzen? Und wie teuer ist die Verpackungslizenzierung eigentlich? Das möchte ich Ihnen in den folgenden Zeilen gerne näherbringen.

 

Laut Umweltbundesamt sind die Preise sogar viel zu niedrig.

Die Gebühren für die Verpackungslizenzen haben kaum einen Einfluss auf die Reduzierung der Verpackungsmengen in Deutschland gehabt. Das schreibt das Umweltbundesamt in seinem Abschlussbericht zu Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen 2017. So verfehlen die Verpackungslizenzen ihren eigentlichen Sinn. Der Grund dafür, dass Hersteller*innen und (Online-) Händler*innen für ihre Verpackungen eine gewichtbasierte Gebühr bezahlen, ist nämlich, dadurch Anreize zu schaffen, Verpackungen einzusparen. Da jedoch der Lizenzpreis meist nur Promille oder wenige Prozent des Produktpreises beträgt, fallen die Kosten kaum ins Gewicht. Um die gewünschte Wirkung zur Abfallvermeidung zu erzielen, sind demnach höhere Lizenzgebühren nötig, sodass die Reduzierung der Verpackungen deutlichere Einsparungen für Unternehmen bedeutet.

 

Dennoch sind die Gebühren für Verpackungslizenzen besonders für kleine Onlinehändler sehr hoch – warum?

Das Problem sind die Mindestgebühren. Da sich der Administrative Aufwand auf Seiten der Recycling-Systeme nicht lohnen würde, wenn ein kleiner Onlineshop jährlich 10kg Papier lizenziert und dafür ein paar Cent bezahlt, ist die Verpackungslizenzierung bei kleinen Mengen verhältnismäßig teuer. So erheben viele Recycling-Systeme – auch bei der Verpackungslizenzierung im Ausland – eine Mindestgebühr. Noch deutlich teurer wird es, wenn der Onlineshop EU-weit kleine Mengen versendet. In diesem Fall muss man gleich in mehreren Ländern die Mindestgebühr bezahlen, was den Lizenzpreis pro Kilogramm deutlich in die Höhe schnellen lässt verglichen mit einem großen Onlineshop.

 

Auch der Verwaltungsaufwand für die Verpackungslizenzierung im Ausland ist groß

Nicht zu unterschätzen ist auch der hohe Verwaltungsaufwand und damit die Kosten durch Arbeitszeit, die durch die europaweite Verpackungslizenzierung für Onlinehändler*innen entstehen. Der hohe Aufwand wird neben den Preisen für die Verpackungslizenzen am häufigsten kritisiert. Zwar kommen die Recycling-Systeme in manchen Ländern den kleinen Onlineshops durch vereinfachte Mengenmeldungen oder generelle Ausnahmen von der Verpackungslizenzierung hier entgegen, dennoch sind der Aufwand und die Kosten europaweit nicht ohne.

 

Fazit: Guter Gedanke, aber miserable Umsetzung.

Die EU-Verpackungsrichtlinie hat einen guten Ansatz. Nämlich, durch die Verpflichtung des Onlinehandels, die Verpackungen bei Recycling-Systemen zu lizenzieren und dafür Geld zu bezahlen. So vermeiden Onlineshops Verpackungsmüll und finanzieren gleichzeitig das Recycling der Verpackungen. Die Umsetzung, dass jeder Staat „sein eigenes Ding“ macht, könnte jedoch schlechter nicht sein. Sie sorgt nur dafür, dass kleine Onlinehändler*innen benachteiligt werden und sich den europaweiten Versand häufig kaum mehr leisten können. Jedenfalls nicht, ohne dass sie gegen Verpackungsgesetze verstoßen.

Solange es hier keine EU-weite gemeinsame Lösung gibt, die dieses Problem löst, versuchen wir mit ecosistant den Aufwand für Onlinehändler*innen zu reduzieren. Da die Gebühren und Preisstrukturen der Recycling-Systeme sich von Land zu Land sehr stark unterscheiden, informieren wir Sie in jedem Land über Ihre voraussichtlichen Kosten, bevor Ihnen diese entstehen. So können Sie immer noch entscheiden, den Versand in ein Umsatzschwaches Land einzustellen, falls die Recyclinggebühren zu hoch wären, und sich stattdessen auf Länder mit geringeren Gebühren fokussieren.

Langfristig sollte die Lösung jedoch sein, ein EU-weites Recycling-System aufzubauen, das kleine Onlineshops mit EU-weitem Versand nicht benachteiligt. Dann könnten die Preise für Verpackungslizenzen soweit erhöht werden, dass der positive Effekt für die Umwelt tatsächlich eintritt. Für die meisten Onlinehändler*innen, die nicht die Amazons oder Zalandos dieser Welt sind, wären die Kosten und der Aufwand dadurch allemal erträglicher.

Wenn Sie weitere Fragen zur Verpackungslizenzierung in Deutschland oder in Europa haben, kontaktieren Sie uns. Wir sind gerne für Sie da.

 

Gebühren für Verpackungslizenzen in Deutschland vergleichen

Übrigens, mit dem neuen Service von Verpackungslizenz-Vergleich.de können Sie die Gebühren der unterschiedlichen Anbieter jetzt besser miteinander vergleichen. So kann Ihr Onlineshop einiges an Geld sparen, ohne Einbußen bei der Nachhaltigkeit verzeichnen zu müssen. Laut Verpackungslizenz-Vergleich liegt das Einsparungspotenzial bei bis zu 300%. Ein Vergleich lohnt sich also.

Wie Sie ggf. noch zusätzlich Kosten einsparen können, erfahren Sie in diesem Beitrag:

Verpackungslizenz Kosten: die günstigsten Verpackungslizenzen für Onlinehändler

 

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