Müll trennen ist wichtig, das gilt auch für Biomüll. Was viele allerdings nicht wissen, ist, dass kompostierbare Plastiktüten nicht in die Biotonne dürfen.
Spätestens seit 2015 gilt es, den Biomüll ordnungsgemäß in der Biotonne zu trennen. Alte Obst- und Gemüseschalen finden statt der Restmülltonne nun ihren Weg in den Biomüll. Dasselbe gilt für alle anderen biologisch abbaubaren Haushaltsprodukte, zum Beispiel sämtliche Speisereste wie Käse, Wurst oder Eierschalen, aber auch Haare, Federn Teebeutel sowie Kaffeefiltertüten. Biomüll ist wichtig, denn aus ihm entsteht Kompost, der zum Beispiel als Dünger in Äckern verwertet werden kann. Dadurch kommt die Aufbereitung von Biomüll im Vergleich mit anderen Müllarten dem Konzept einer Kreislaufwirtschaft am nächsten. Doch wie bei jeder Müllentsorgung gilt es, es „richtig“ zu tun. Denn obgleich der Müll in die Biotonne wandert, kommt die Mülltüte selbst – auch wenn es eine biologisch abbaubare ist – in den Restmüll.
Inzwischen gibt es Plastiktüten, die kompostierbar sind.
Viele Verbraucher*innen entscheiden sich für die biologisch abbaubare Variante, um ihren Biomüll so nachhaltig wie möglich zu entsorgen. Allerdings ist es trotzdem nicht förderlich, die Plastiktüten mitsamt Biomüll in die Biotonne zu entsorgen.
Es ist zwar richtig, dass sich biologisch abbaubare Plastikmülltüten auf Kartoffel oder Maisstärkebasis im Vergleich zu herkömmlichen Plastiktüten mit der Zeit zersetzen, aber das dauert bis zu drei Monate und dann auch nur zu etwa neunzig Prozent. Der Müll selbst braucht im Schnitt nur etwa vier bis fünf Wochen.
Ein weiteres Hindernis ist, dass die Mitarbeiter der Kompostieranlagen nicht auf Anhieb erkennen können, ob die Tüten biologisch abbaubar sind oder nicht. In der Regel werden diese daher schon im Voraus aussortiert. Das erschwert die Arbeit und führt zu Ineffizienz beim Recycling. Daher sollten kompostierbare Plastiktüten nicht in die Biotonne.
Besser ist es, die kompostierbare Plastiktüte statt der Biotonne in den Restmüll zu entsorgen.
Das geht ganz einfach: Die Tüte wird nicht verschlossen und der Inhalt der Mülltonne in den Biomüll gekippt. Die Tüte selbst kommt anschließend in den Restmüll. Auf diese Weise erspart man den Müllanlagen eine Menge Arbeit.
Noch besser ist es, auf Papiertüten zurückzugreifen. Idealerweise nimmt man dazu solche, die bereits aus Altpapier bestehen und somit die beste Ökobilanz aufweisen.
Es braucht aber auch gar keine Tüte.
Eine weitere Alternative wäre, den Biomüll in einer kleinen dichten Tonne mit Deckel zu sammeln und den Inhalt der Tonne zu entsorgen. Ein Tipp wäre, am Boden der Tüte altes Zeitungspapier auszulegen, damit der Müll nicht am Boden festkleben bleibt.
Natürlich sind kompostierbare Plastiktüten immer noch besser als die herkömmlichen auf Erdölbasis. Die Welt geht mit einem nachhaltigen und umweltbewussten Gewissen ran. Dennoch muss die Technik noch weiter voranschreiten, um eine bessere Lösung zu finden. Wir sind überzeugt, dass es in den kommenden Jahren große Fortschritte bei Bioplastik und den damit verbundenen Recyclinganlagen geben wird.
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