plastik müll

Mülltrennung ist nur dann sinnvoll, wenn sie richtig gemacht wird. Das gilt vor allem für Kunststoff, denn nicht alles, was aus Plastik besteht, gehört automatisch in die gelbe Tonne. Hier sind 5 häufige Fehler, die viele beim Mülltrennen von Plastik machen.

1. Zahnbürsten

Die Zahnbürste gehört nicht in den Verpackungsmüll, da sie eben nur Produkt und keine Verpackung ist. Daher wandert sie nach Gebrauch nicht in die gelbe Tonne, sondern in den Restmüll. Ihre Verpackung hingegen, oft bestehend aus durchsichtigem Plastik und Papier, wird getrennt voneinander in die blaue und gelbe Tonne sortiert.

Solltet ihr hingegen eine Wertstofftonne haben, könnt ihr die Zahnbürste sehr wohl in dieser Tonne entsorgen. Anders als die gelbe Tonne ist die Wertstofftonne nicht auf Verpackungsmüll begrenzt, sondern auch sogenannte „stoffgleiche Nicht-Verpackungen“ werden darin gesammelt.

Für die elektrische Zahnbürste gelten nochmal andere Regeln, da sie als Elektronik eingestuft wird und teils schädliche Stoffe wie Blei oder Quecksilber enthält. Richtig ist es, die elektrische Zahnbürste entweder bei Anlaufstellen zur Entsorgung von Elektrokleingeräten oder direkt bei Wertstoff-und Recyclinghöfen abzugeben.

Plastikfreie und nachhaltige Alternativen zum Zähneputzen

Im Übrigen gibt es inzwischen eine Vielzahl von nachhaltigen Alternativen für Zahnbürsten. Die beliebteste ist die Bambuszahnbürste, welche nach ihrer Nutzung in der Biotonne entsorgt wird. Des Weiteren gibt es inzwischen nicht in Plastik verplackte und biologisch abbaubare Zahnseide, die sich in einem Glasbehälter befindet. Dasselbe gilt  für Zahnpasta, die es ebenfalls im Glas zu kaufen gibt, und die dann anschließend im Glasmüll entsorgt werden kann. Plastikmüll könnt ihr damit komplett vermeiden!

 

2. Kugelschreiber und Textmarker

Beide Stifte haben eine Hülle aus Kunststoff, werden aber nicht in den Verpackungscontainer entsorgt. Also auf keinen Fall in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne. Man kann auch sie in der Wertstofftonne entsorgen. Andernfalls gehören sie in den Restmüll, wo sie jedoch nicht recycelt werden.

3. Wäschekörbe und Gießkannen

Große und sperrige Gegenstände, wie Wäschekörbe und Gießkannen  dürfen auch nicht achtlos in die gelbe Tonne geschmissen werden. Viele zerkleinern die Gegenstände, um es für die Sortieranlagen „leichter“ zu machen. Doch da sie meistens ohnehin nicht recycelt werden, gehören sie in den Restmüll. Ansonsten ist auch hier die Wertstofftonne oder gar der Sperrmüll eine Option.

4. CD’s und DVD’s

Viele machen den Fehler, alte CD’S und DVD’S in der gelben Tonne zu entsorgen. Doch auch diese gehören aufgrund ihrer Metallschicht und der Tatsache, dass sie keine Verpackung sind, nicht in den Verpackungsmüll. Sie wandern aber auch nicht in den Restmüll, da sie wegen ihres teuren Kunststoffs Polycarbonat durchaus recycelt werden können. Richtig ist es, die defekten CD’s und DVD’s zu sammeln und anschließend bei dafür vorgesehenen Rücknahmesystemen abzugeben. Die Abgabe ist zum Beispiel bei Elektronikmärkten (Mediamarkt, Saturn…) kostenfrei möglich.

5. Joghurtbecher

Eigentlich ist es richtig, den leeren Joghurtbecher in die gelbe Tonne zu entsorgen. Allerdings gilt es zu beachten, erst den Aluminiumdeckel von der restlichen Verpackung zu lösen und getrennt voneinander in den Müll zu werfen. Sortieranlagen können „Metall“ nämlich nur als einzelnes Stück aussortieren.

Ebenfalls wird davon abgeraten, die Joghurtbecher oder andere Behälter aufeinander zu stapeln, um mehr Platz in der Tonne zu schaffen. Auf diese Weise wird der Recyclingprozess erschwert, weil jeder Gegenstand einzeln sortiert werden muss.

Plastikmüll ist nicht gleich Verpackungsmüll.

Daher gilt es der Umwelt und den Recyclinghöfen zuliebe darauf zu achten, dass der konsumierte Kunststoff richtig sortiert wird. Durch Recycling kommen wir dem Ideal einer Kreislaufwirtschaft ein ganzes Stück näher, aber jeder muss seinen Teil dazu beitragen.

Noch mehr Tipps zur korrekten Mülltrennung haben wir hier zusammengestellt:

10 alltägliche Dinge, und wie man sie richtig entsorgt

Oder noch besser: Müll gar nicht erst entstehen lassen – gebrauchten Sachen ein zweites Leben schenken durch ReCommerce:

Kaufen und verkaufen im Kreislauf – Was ist ReCommerce?

Für Händler gilt, dass sie sich im Zuge der „erweiterten Produktverantwortung“ am Recycling von Verpackungen beteiligen müssen. Hier gibt es mehr Infos dazu:

EU-Verpackungsrichtlinie und die Auswirkungen auf Onlinehändler*innen